Siegfried Graf (1885–1919)

Johannes Siegfried Theodor Graf, Siegfried genannt, wurde am 20. September 1885 in der sächsische Ortschaft Gröba geboren. Die Ortschaft an der Elbe wurde 1923 in das Stadtgebiet von Riesa eingemeindet. Siegfried Graf war der Sohn des Pfarrers Bernhard Graf und von dessen Ehefrau Margarete Graf, geborene Reinhardt. Siegfried wuchs im Kreis von zwei Schwestern auf: Käthe Leni Graf, später verheiratete Rade. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Siegfried Graf und seiner Schwester in Gröba haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Nach seinem Schulabschluss war Siegfried Graf als Referendar in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung an der Adresse Haydnstraße 25 genommen hatte. Um die Jahrhundertwende absolvierte Siegfried Graf seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Siegfried Graf im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Siegfried Graf mobilisiert. Er wurde als Vizefeldwebel der 2. Maschinengewehr-Kompagnie des 12. Infanterie-Regiments Nr. 177 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Siegfried Graf ab September 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis Kriegsende an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie im Argonnerwald in Frankreich beteiligt sowie der Doppelschlacht Aisne-Champagne. Für seinen Einsatz wurde Siegfried Graf mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 20. April 1917 wurde Siegfried Graf bei Gefechten an der Höhe 257, ein Kilometer südlich der Straße Nauroy-Moronvilliers durch ein Gewehrgeschoss am linken Arm schwer verwundet und in die Heimat überführt. Am 2. November 1919 verstarb er im Reservelazarett Arnsdorf in Sachsen an den Folgen einer Erkrankung mit Lungentuberkulose. Siegfried Graf wurde 34 Jahre alt und hinterließ seine Mutter Margarete Graf, geborene Reinhardt, sowie seine zwei Schwestern. Sein Vater war bereits zuvor verstorben. Am 6. November 1919 wurden die sterblichen Überreste von Siegfried Graf auf dem Trinitatisfriedhof Dresden bestattet.

 

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Richard Kirchner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Johannes Siegfried Theodor Graf in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 18522: Graf Siegfried (Gröba, Großenhain). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5260747 (aufgerufen am 15. April 2022).