Karl Knauthe (1890–1915)
Karl Wilhelm Knauthe, Karl genannt, wurde am 19. Januar 1890 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Die Namen und Lebensdaten seiner Eltern gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Karl hatte einen Stiefvater namens Heinrich Max Fissel, der als Markthelfer arbeitete. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Karl Knauthe in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Karl Knauthe als Oberschweizer (entspricht heute einem landwirtschaftlichen Arbeiter oder Melker) im ostsächsischen Auritz bei Bautzen tätig. Zwischen 1910 und 1912 absolvierte Karl Knauthe seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Karl Knauthe in Auritz während der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Karl Knauthe mobilisiert. Karl Knauthe wurde als Soldat der 1. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Karl Knauthe ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1915 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Neuville in Frankreich beteiligt, bei Ailles, Le Godat, nordwestlich von Reims sowie bei Sainte-Marie-à-Py. Am 28. September 1915 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der französischen Gemeinde Sainte-Marie-à-Py tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Karl Knauthe wurde 25 Jahre alt. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Karl Knauthes sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Karl Wilhelm Knauthe in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 9908: Knauthe Karl (Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/1900336 (aufgerufen am 15. April 2022).