Leo Glombik (1893–?)

Leo Josef Robert Glombik, Leo genannt, wurde am 22. März 1893 in Posen (dem heutigen Poznań in Polen) geboren. Die ehemalige Hauptstadt der gleichnamigen preußischen Provinz liegt beidseits der Warthe zwischen der Posener und der Gnesener Seenplatte etwa 105 Kilometer südwestlich von Bromberg (Bydgoszcz). Leo Glombik stammte aus einer katholischen Familie. Seine Eltern waren der Geheime Studienrat und Gymnasialdirektor Robert Glombik, der sich später in Breslau niedergelassen hatte und dessen Ehefrau Toni Glombik, geborene Baron. Im März 1902 trat Leo Glombik in die Sexta des Gymnasiums zu Wongrowitz (in der damaligen Provinz Posen) ein und verließ diese Lehranstalt im April 1911 mit dem Zeugnis der Reife (Abitur). Nach seinem Schulabschluss begann Leo Glombik ein Jurastudium. Er studierte sieben Semester Rechtswissenschaften an den juristischen Instituten der Universitäten zu Tübingen, München, Berlin und Greifswald.

Am 17. August 1914 legte Leo Glombik die erste juristische Staatsprüfung m Oberlandgericht in Stettin ab und wurde darauf als Referendar dem Amtsgericht in Exin (in der Provinz Posen) zur Ausbildung überwiesen. Inzwischen hatte sich der junge Jurist nach Beginn des Ersten Weltkrieges bei der Mobilmachung als Kriegsfreiwilliger bei der Fussartillerie gemeldet. Er nahm an den Kämpfen auf den Kriegsschauplätzen in Galizien, Russland, Rumänien, Frankreich und Belgien teil und wurde im Frühjahr 1917 zum Leutnant der Reserve befördert. Nach Kriegsende war der Dienstort von Leo Glombik polnisch besetzt gewesen und er wurde auf Antrag in den Oberlandgerichtsbezirk Breslau übernommen und nach Schweidnitz zur Ausbildung am Amts- und Landgericht überwiesen. Ab Januar 1920 war Leo Glombik bei der Staatsanwaltschaft in Breslau beschäftigt, bestand am 24. Januar 1920 in Greifswald die mündliche Doktorprüfung und promovierte 1920 an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Greifswald mit einer verfassungsjuristischen Arbeit, die den Parlamentarismus zum Gegenstand hatte. Der Titel seiner Arbeit lautete „Begriff und Wesen der parlamentarischen Regierung insbesondere mit Bezug auf die Verhältnisse im Deutschen Reich“. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben des Juristen zur Zeit der Weimarer Republik geben könnten. Es ist auch nicht bekannt, wann und wo Leo Glombik verstarb.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Leo Glombik, Begriff und Wesen der parlamentarischen Regierung insbesondere mit Bezug auf die Verhältnisse im Deutschen Reich, Greifswald 1920; Grabstellen-Informationen von Dr. Emil Lincke (25 Mar 1887 – 24 Sep 1926) at Alter Friedhof Teltower-Vorstadt in Potsdam, Potsdam, Brandenburg, Germany from BillionGraves. Online unter: https://billiongraves.com/grave/Emil-Lincke/18026274 (aufgerufen am 10. Januar 2021).