Kurt Fischer (1893–1915)
Kurt Albert Fischer, Kurt genannt, wurde am 9. September 1893 in der damals eigenständigen Ortschaft Schmiedeberg bei Dippoldiswalde geboren. Der Ort befindet sich etwa sechs Kilometer südlich des Stadtzentrums von Dippoldiswalde und wurde 2014 in das Stadtgebiet eingemeindet. Kurt Fischer war der Sohn von Paul Fischer und von dessen Ehefrau Ida Fischer, geborene Grahle. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Kurt Fischer in Schmiedeberg haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Kurt Fischer als Eisendreher in Dresden tätig. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Kurt Fischer im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Kurt Fischer rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 1. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Kurt Fischer ab November 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1915 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Dinant in Belgien beteiligt, bei Bertoncourt in Frankreich, Sompuis, Berry-au-Bac, Reims, Sainte-Marie-à-Py. Am 6. Oktober 1915 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der Gemeinde Sainte-Marie-à-Py durch einen Granatsplitter an der linken Brustseite tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Kurt Fischer wurde 22 Jahre alt und hinterließ seinen Vater Paul Fischer. Seine Mutter war bereits zuvor verstorben. Die sterblichen Überreste von Kurt Fischer wurden vor Ort behelfsmäßig auf dem Schlachtfeld beigesetzt.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Wilfried Mommert
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Kurt Albert Fischer in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 9908: Fischer II Kurt (Schmiedeberg, Dippoldiswalde). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/1959312 (aufgerufen am 15. April 2022).