Karl Fiedler (1890–1917)
Friedrich Wilhelm Karl Fiedler, Karl genannt, wurde am 24. Juni 1890 in der damals noch eigenständigen Ortschaft Dobis geboren. Der Ort liegt etwa vier Kilometer nordwestlich von Wettin am rechten Ufer der Saale und wurde 1950 nach Dößen eingemeindet. Karl Fiedler war der Sohn des Bergmanns Friedrich Fiedler und von dessen Ehefrau Marie Fiedler, geborene Leopold. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Karl Fiedler in Dobis haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Karl Fiedler eine Ausbildung zum Eisendreher und war als solcher in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Ammonstraße 29 lebte. Zwischen 1908 und 1910 absolvierte Karl Fiedler seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Karl Fiedler im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Karl Fiedler mobilisiert. Er wurde als Vizefeldwebel der 2. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Karl Fiedler ab September 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1917 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Juvincourt in Frankreich beteiligt, bei Perthes, bei Loivre, Sainte-Marie-à-Py, Somme-Py, Berry-au-Bac, den Kämpfen an der Aisne sowie den Stellungskämpfen an der Festung Verdun. Für seinen Einsatz wurde Karl Fiedler mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 1. Juni 1917 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit im Wald zwischen Gincrey und Mogeville durch Artilleriegeschosse, die ihn an beiden Beinen trafen, tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Karl Fiedler wurde 26 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Friedrich Fiedler und Marie Fiedler, geborene Leopold. Am 3. Juni 1917 wurden die sterblichen Überreste von Karl Fiedler auf dem Soldatenfriedhof im Südteil des Waldes Le Grand Commun westlich von Senon (Gersdorflager), Grab 126, bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Friedrich Wilhelm Karl Fiedler in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 19456: Fiedler Karl (Dobis, Halle). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6220677 (aufgerufen am 15. April 2022).