Max Liebe (1893–1915)
Robert Max Liebe, Max genannt, wurde am 30. März 1893 in der sächsischen Ortschaft Riesa geboren. Der Ort liegt linksseitig der Elbe rund 50 Kilometer nordwestlich von Dresden. Max Liebe war der Sohn des Arbeiters Robert Liebe und von dessen Ehefrau Marie Liebe, geborene Schubert. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Max Liebe in Riesa haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Max Liebe als Hilfslehrer im damals noch eigenständigen Weida bei Riesa tätig. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Max Liebe in Weida während der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Max Liebe rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 2. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Max Liebe ab September 1915 an den Gefechten an der Westfront teil. Er war an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Sainte-Marie-à-Py in Frankreich beteiligt. Am 29. September 1915 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der Gemeinde Sainte-Marie-à-Py durch ein Gewehrgeschoss am Kopf tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Max Liebe wurde 22 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Robert Liebe und Marie Liebe, geborene Schubert, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Sohnes in einer Wohnung in der Marienhofstraße 35 (heutige Maxim-Gorki-Straße) im Dresdner Ortsteil Pieschen-Nord lebten. Der Leichnam von Max Liebe wurde vom Schlachtfeld geborgen und in einen hinter der Front liegenden Sanitätsunterstand gebracht; wann und wo seine sterblichen Überreste bestattet worden sind, geht aus den vorliegenden Zeugnissen nicht hervor.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Robert Max Liebe in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 9908: Liebe Max (Riesa). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/1957257 (aufgerufen am 15. April 2022).