Bruno Fritzsche (1885–1918)

Ernst Bruno Fritzsche, Bruno genannt, wurde am 11. März 1885 in der sächsischen Ortschaft Wilmsdorf geboren. Der Ort liegt im Osterzgebirge und wurde 1938 nach Possendorf und 1999 nach Bannewitz eingemeindet. Bruno Fritzsche war der Sohn des Bergarbeiters Bruno Fritzsche und von dessen Ehefrau Anna Fritzsche, geborene Mühlstädt. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Bruno Fritzsche in Wilmsdorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Bruno Fritzsche als Steingutbrenner in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Olga Fritzsche, geborene Zimmermann, und einem gemeinsamen Kind in einer Wohnung an der Adresse Hallesche Straße 3. Um die Jahrhundertwende absolvierte Bruno Fritzsche seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Bruno Fritzsche und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Bruno Fritzsche mobilisiert. Er wurde als Soldat der 6. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Bruno Fritzsche ab August 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie am Fort Verdun in Frankreich beteiligt, den Kämpfen im Wald von Avocourt, bei Fleury, im Chapitrewald, am Fort Vaux sowie den Kämpfen an der Ancre, der Somme und der Avre beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Bruno Fritzsche mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Le Plessier wurde Bruno Fritzsche am 8. August 1918 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Bruno Fritzsche war zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung 33 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Olga Fritzsche, geborene Zimmermann, und ihr gemeinsames Kind. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Bruno Fritzsches sterbliche Überreste bestattet worden sind.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Ernst Bruno Fritzsche in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26624: Fritzsche V Bruno (Wilmsdorf, Dippoldiswalde). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/7585745 (aufgerufen am 15. April 2022).