Heinrich Ludwig (1886–1918)
Heinrich Hermann Ludwig, Heinrich genannt, wurde am 4. Dezember 1886 in der Ortschaft Stübendorf (dem heutigen Ścibórz in Polen) geboren. Der Ort liegt im Südwesten von Oberschlesien rund 85 Kilometer südlich von Breslau (Wrocław). Heinrich Ludwig war der Sohn des Wirtschaftsvogts August Ludwig und von dessen Ehefrau Therese Ludwig, geborene Tilsch. Die Familie war römisch-katholischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Heinrich Ludwig in Stübendorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Heinrich Ludwig eine Ausbildung zum Barbier und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Hedwig Ludwig, geborene Greulich, in einer Wohnung an der Adresse Franklinstraße 20. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Heinrich Ludwig und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Heinrich Ludwig rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 6. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Heinrich Ludwig ab Juni 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie am Fort Verdun in Frankreich beteiligt, den Kämpfen im Wald von Avocourt, bei Fleury, im Chapitrewald, am Fort Vaux, der Schlacht an der Römerstraße, auf den Maashöhen, bei Saint-Mihiel sowie den Kämpfen an der Ancre, der Somme und der Avre. Für seinen Einsatz wurde Heinrich Ludwig mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 27. Oktober 1918 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit am Osthang der Höhe 345 südlich des Wavrille-Walds bei Crepion durch ein Artilleriegeschoss am Kopf tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Heinrich Ludwig wurde 31 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Hedwig Ludwig, geborene Greulich. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Heinrich Ludwigs sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Heinrich Hermann Ludwig in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 28679: Ludwig I Heinrich (Stübendorf, Neiße). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/8518018 (aufgerufen am 15. April 2022).