Georges, Joachim (1814–1890)

Joachim Georges wurde am 31. Oktober 1814 in Hindenburg O.S. (dem heutigen Zabrze in Polen) geboren. Die Stadt liegt etwa 150 Kilometer südöstlich von Breslau (Wrocław) und etwa 90 Kilometer nordwestlich von Krakau (Kraków) und war ein bedeutendes Zentrum des Oberschlesischen Industriegebietes. Im 18. Jahrhundert erfuhr die Stadt durch ihre Textildruckindustrie einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung.

Joachim Georges war der Sohn des Bäckermeisters Matthias Georges und der Lena Georges, geborene Sturm. Die Familie seines Vaters stammte ursprünglich aus Deutsch-Krone (dem heutigen Wałcz in Polen). Dort hatten sich seine Eltern kennengelernt und fünf Jahre vor seiner Geburt, am 21. März 1809, geheiratet. Kurz nach der Eheschließung hatten sich seine Eltern in Hindenburg O.S. niedergelassen. Joachim hatte eine ältere Schwester namens Henriette, die 1811 geboren worden war. Über die Kindheit und Jugend von Joachim Georges und seiner Schwester in Hindenburg O.S. haben sich keine weiteren Informationen erhalten. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Joachim im elterlichen Betrieb eine Lehre und wurde wie sein Vater zuvor ebenfalls Bäcker.

Am 10. Februar 1833 heiratete Joachim Georges – im Alter von 18 Jahren – Karoline Leicht. Die Tochter von Markus Leicht und dessen Frau Lydia Leicht, geborene Hölzer, stammte ursprünglich aus Hohensalza (dem heutigen Inowrocław in Polen). Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Hindenburg O.S. und bekamen im Jahr 1838 einen Sohn, dem sie den Namen Lukas gaben. In den 1860er-Jahren zog das Ehepaar nach Berlin, wo sie sich eine Wohnung in der Gipsstraße in Berlin-Mitte nahmen. Joachim Georges starb am 1. Juli 1890 – im Alter von 75 Jahren – in Berlin, laut Familienaufzeichnungen an einer Typhusinfektion. Er wurde auf einem städtischen Friedhof bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Korrespondenz mit Familienangehörigen; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Grundmann, Herbert (Hg.), Bruno Gebhardt: Handbuch der Deutschen Geschichte, 10 Bde., 10. Aufl., Stuttgart 2001ff.