Richard Schultze (1896–1918)
Adolf Ferdinand Richard Schultze, Richard genannt, wurde am 6. September 1896 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Oberleitungsaufsehers Adolf Schultze und von dessen Ehefrau Anna Schultze, geborene Holtzmann. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Richard Schultze in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Richard Schultze eine kaufmännische Ausbildung und war als Handlungsgehilfe in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung an der Adresse Fröbelstraße 18 genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Richard Schultze im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Richard Schultze rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 6. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Richard Schultze ab Juli 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie am Fort Verdun in Frankreich beteiligt sowie den Kämpfen an der Ancre, der Somme und der Avre. Für seinen Einsatz wurde Richard Schultze mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 8. August 1918 wurde Richard Schultze bei Gefechten an der Avre zwischen Moreuil und La Neuville durch ein Gewehrgeschoss an der linken Hüfte schwer verwundet. Er geriet in französische Kriegsgefangenschaft und wurde in der Ambulance de Conty behandelt, verstarb dort aber am 9. September 1918 an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Richard Schultze wurde 22 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Adolf Schultze und Anna Schultze, geborene Holtzmann. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Richard Schultzes sterbliche Überreste bestattet worden sind.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Adolf Ferdinand Richard Schultze in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 30843: Schultze Richard (Dresden-N.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5748447 (aufgerufen am 15. April 2022).