Willy Schlechte (1893–1916)
Willy Max Schlechte, Willy genannt, wurde am 18. Juni 1893 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Ratsarbeiters Otto Schlechte und von dessen Ehefrau Christiane Schlechte, geborene Scholz. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Willy Schlechte in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Willy Schlechte eine kaufmännische Ausbildung und war als Kontorist in Dresden tätig. Zuletzt lebte er im sächsischen Potschappel bei Freital. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Willy Schlechte in Potschappel während der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Willy Schlechte rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 6. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Willy Schlechte ab April 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Juvincourt in Frankreich beteiligt, bei La Ville-aux-Bois, Le Poteau, Sainte-Marie-à-Py, Fort Brimont, an der Aisne, den Stellungskämpfen am Fort Verdun sowie den Kämpfen im Wald von Avocourt. Am 15. Juni 1916 wurde Willy Schlechte bei Gefechten im Wald von Malancourt nach Beschuss durch eine Gasgranate schwer vergiftet. Er wurde im Sanitätsunterstand der Reservesanitätskompagnie 45 behandelt, verstarb dort aber noch am 15. Juni 1916 an den Vergiftungsfolgen. Willy Schlechte wurde 22 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Otto Schlechte und Christiane Schlechte, geborene Scholz. Die sterblichen Überreste von Willy Schlechte wurden im Massengrab 26 am Hüttenlager A im Wald von Béthincourt beigesetzt.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Willy Max Schlechte in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 13390: Schlechte Willy (Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/4056091 (aufgerufen am 15. April 2022).