Willy Reichelt (1895–1916)
Willy Richard Reichelt, Willy genannt, wurde am 25. März 1895 in in Chemnitz geboren. Die Stadt liegt im Erzgebirgsbecken etwa 80 Kilometer südöstlich von Leipzig. Willy Reichelt war der Sohn des Magazinverwalters Tobias Reichelt und von dessen Ehefrau Emma Reichelt, geborene Lesche. Willy hatte einen Bruder namens Johannes Tobias Reichelt. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Willy Reichelt und seinem Bruder in Chemnitz haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Willy Reichelt eine kaufmännische Ausbildung und war als Handlungsgehilfe in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Columbusstraße 7 lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Willy Reichelt im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Willy Reichelt rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 6. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Willy Reichelt ab Oktober 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie am Fort Brimont in Frankreich beteiligt, an der Aisne, den Stellungskämpfen am Fort Verdun sowie im Wald von Avocourt. Nach einem Sturmangriff auf Haucourt wurde Willy Reichelt am 6. April 1916 durch einen Granatsplitter am Hinterkopf schwer verletzt und als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Willy Reichelt war zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung 21 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Tobias Reichelt und Emma Reichelt, geborene Lesche. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Willy Reichelts sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Willy Richard Reichelt in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3836577 (aufgerufen am 15. April 2022).