Martin Oswald (1896–1916)

Hermann Martin Oswald, Martin genannt, wurde am 27. Mai 1896 in der sächsischen Ortschaft Obersteina geboren. Der Ort liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Dresden an der Weißbach und wurde 1950 mit Niedersteina zur Gemeinde Steina vereinigt. Martin Oswald war der Sohn von Lina Mothes, geborene Oswald. Der Name und die Lebensdaten seines Vaters gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Martin Oswald in Obersteina haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Martin Oswald als Streckenarbeiter in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Leutewitzer Straße 16 lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Martin Oswald im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Martin Oswald rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 6. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Martin Oswald ab April 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie am Fort Verdun in Frankreich sowie im Wald von Avocourt beteiligt. Am 19. April 1916 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit im Wald von Avocourt nach dem Einschlag eines Artilleriegeschosses im Schützengraben verschüttet und starb. Martin Oswald wurde 19 Jahre alt und hinterließ seine Mutter Lina Mothes, geborene Oswald. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Martin Oswalds sterbliche Überreste bestattet worden sind.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld

Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Hermann Martin Oswald in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12608: Oswald Martin (Obersteina, Kamenz). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3865382 (aufgerufen am 15. April 2022).