Yersin, Isabelle, geb. Schönfelder (1852–1930)
Isabelle Schönfelder wurde am 18. November 1852 in Landsberg an der Warthe (dem heutigen Gorzów Wielkopolski in Polen) geboren. Die im 13. Jahrhundert gegründete Ortschaft liegt in der ehemaligen Provinz Brandenburg etwa 140 Kilometer östlich von Berlin und 100 Kilometer südlich von Stettin (Szczecin).
Isabelle war die Tochter des Lehrers Günther Schönfelder und der Auguste Schönfelder, geborene Teichmann. Die Familie ihres Vaters stammte ursprünglich aus Ratibor (dem heutigen Racibórz in Polen). Dort hatten sich ihre Eltern kennengelernt und sechs Jahre vor ihrer Geburt, am 3. Dezember 1846, geheiratet. Kurz darauf hatten ihre Eltern Ratibor verlassen und sich in Landsberg an der Warthe niedergelassen. Isabelle wuchs im Kreis von sieben Geschwistern auf: Ihr älterer Bruder Wilhelm war 1847 geboren worden und ihre ältere Schwester Karina im Jahr 1851; ihre jüngeren Schwestern Marie, Agnes, Juliane und Hedwig wurden 1854, 1857, 1858 und 1859 geboren und ihr jüngerer Bruder Georg im Jahr 1855. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Isabelle Schönfelder und ihren Geschwistern in Landsberg an der Warthe haben sich so gut wie keine Informationen erhalten. Die Familie gehörte zur evangelischen Gemeinde der Stadt und kann gesellschaftlich zum Bildungsbürgertum gezählt werden.
Am 8. März 1880 ehelichte die 27-jährige Isabelle Schönfelder Wilhelm Yersin. Der Sohn von Noah Yersin und dessen Frau Elfriede Yersin, geborene Unterberger, stammte ursprünglich aus Oppeln (dem heutigen Opole in Polen) und war von Beruf Fabrikant. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Oppeln und bekamen in den folgenden Jahren zwei Kinder: Ihr Sohn Markus wurde 1885 geboren und ihre Tochter Katharina im Jahr 1886. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zogen die Yersins nach Berlin, wo sie sich eine Wohnung in der Alexandrinenstraße in Berlin-Mitte nahmen. Leider haben sich keine weiteren Quellen zu der Familie im Berlin der Weimarer Republik erhalten. Isabelle Yersin starb am 11. März 1930 – im Alter von 77 Jahren – in Berlin an den Folgen einer Herzerkrankung. Ihr Ehemann war bereits vier Jahre zuvor 1926 ebenfalls in Berlin verschieden.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Korrespondenz mit Familienangehörigen; Haberkern, Eugen/ Wallach, Joseph Friedrich, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit, 9. unveränd. Aufl., 2 Bde., München 2001; Baumgart, Winfried (Hg.), Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Gegenwart, 7 Bde., Darmstadt 1982ff; Köbler, Gerhard, Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7. Aufl., München 2007.