Kurt Fichtl (1897–1918)

Kurt Johann Fichtl, Kurt genannt, wurde am 3. April 1897 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Hausmeisters Josef Fichtl und von dessen Ehefrau Anna Fichtl, geborene Malek. Die Familie war römisch-katholischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Kurt Fichtl in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Kurt Fichtl als Bürodiener in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Hechtstraße 70 lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Kurt Fichtl im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) meldete sich Kurt Fichtl freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Vizefeldwebel der 6. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Kurt Fichtl ab Oktober 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Le Poteau in Frankreich beteiligt, bei Somme-Py, Sainte-Marie-à-Py, den Stellungskämpfen an der Festung Verdun, im Wald von Avocourt, bei Fleury, im Chapitrewald, vor Fort Vaux sowie den Kämpfen an der Ancre, Somme und der Avre. Für seinen Einsatz wurde Kurt Fichtl mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse, der Friedrich-August-Medaille und der St. Heinrichs-Medaille ausgezeichnet. Am 23. Juli 1918 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit an der Straße Morisel–Ailly durch ein Maschinengewehrgeschoss tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Kurt Fichtl wurde 21 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Josef Fichtl und Anna Fichtl, geborene Malek. Die sterblichen Überreste von Kurt Fichtl wurden auf einem Kriegerfriedhof westlich der Straße Le Quesnel–Caix rund zweieinhalb Kilometer nördlich von Le Quesnel, Einzelgrab Nr. 121, beigesetzt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Kurt Johann Fichtl in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26108: Fichtl Kurt (Dresden-A.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/7582764 (aufgerufen am 15. April 2022).