Busse, Antonia, geb. Gunkel (1866–1929)
Antonia Gunkel wurde am 27. März 1866 in Gnesen (dem heutigen Gniezno in Polen) geboren. Die rund 50 Kilometer nordöstlich von Posen (Poznan) gelegene Ortschaft gilt als eine der ältesten Städte Polens. Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Gnesen im Rahmen der Industrialisierung einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung.
Antonia Gunkel war die Tochter des Schneiders Elias Gunkel und der Mechel Gunkel, geborene Mehler. Ihre Eltern hatten acht Jahre vor ihrer Geburt am 19. März 1858 geheiratet. Kurz darauf hatten sich ihre Eltern in Gnesen niedergelassen. Antonia wuchs im Kreis von fünf Geschwistern auf: Ihre beiden älteren Schwestern Clara und Hedwig waren 1859 und 1861 geboren worden und ihre beiden älteren Brüder Jacob und Adolf in den Jahren 1860 und 1864; ihr jüngerer Bruder Christian wurde 1870 geboren. Über die Kindheit und Jugend von Antonia Gunkel und ihren Geschwistern in Gnesen haben sich keine weiteren Informationen erhalten. Nach ihrem Schulabschluss absolvierte Antonia eine Ausbildung zur Näherin und war als solche in Gnesen tätig.
Am 18. März 1896 heiratete Antonia Gunkel – im Alter von 29 Jahren – ihren Verlobten Jakob Busse. Der Sohn von David Busse und dessen Frau Ines Busse, geborene Rößner, stammte ursprünglich aus Stargard i. Pommern (dem heutigen Stargard in Polen) und war von Beruf Schlosser. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Stargard i. Pommern und bekamen in den folgenden Jahren zwei Söhne:
1902 wurde ihr Sohn Helmuth geboren und im Jahr 1903 folgte Adolf. In den 1910er-Jahren zogen die Busses nach Berlin, wo sie sich eine Wohnung in der Köpenicker Straße in Berlin-Mitte nahmen. Antonia Busse starb am 6. Mai 1929 – im Alter von 63 Jahren – in Berlin an einer Lungeninfektion. Ihr Ehemann war bereits Mitte der 1920er-Jahre ebenfalls in Berlin verstorben.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Angaben von Nachkommen aus der Familie; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Grotefend, Hermann, Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, 12. Aufl., Hannover 1982.