Otto Naumann (1892–1918)

Hermann Otto Naumann, Otto genannt, wurde am 30. April 1892 in der sächsischen Ortschaft Werdau geboren. Der Ort liegt an der Pleiße am Rande des Westerzgebirges rund 8 Kilometer nordwestlich von Zwickau. Otto Naumann war der Sohn des Spinnmeisters Oskar Naumann und von dessen Ehefrau Lina Naumann, geborene Winter. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Otto Naumann in Werdau haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Otto Naumann eine kaufmännische Ausbildung und war als Handlungsgehilfe in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Martha Marie Naumann, geborene Hajek, in einer Wohnung an der Adresse Striesener Straße 33. Zwischen 1910 und 1912 absolvierte Otto Naumann seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Otto Naumann und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Otto Naumann mobilisiert. Er wurde als Sergeant der 5. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Otto Naumann ab September 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie an der Aisne in Frankreich beteiligt, den Stellungskämpfen am Fort Verdun, den Gefechten an der Ancre, der Somme und der Avre, auf den Maashöhen, bei Saint-Mihiel sowie an der Mosel. Für seinen Einsatz wurde Otto Naumann mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 26. September 1918 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit etwa 1000 Meter südlich von Onville durch ein Artilleriegeschoss am linken Bein verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Otto Naumann wurde 26 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Martha Marie Naumann, geborene Hajek. Die sterblichen Überreste von Otto Naumann wurden auf einem Soldatenfriedhof in Novéant-sur-Moselle, im Einzelgrab Nr. 81, beigesetzt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Hermann Otto Naumann in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 27691: Naumann Otto (Werdau, Zwickau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/7313540 (aufgerufen am 15. April 2022).