Fritz Müller (1890–1916)
Arno Fritz Müller, Fritz genannt, wurde am 24. Dezember 1890 in der sächsischen Ortschaft Brand geboren. Die Bergstadt liegt im nordwestlichen Teil des Osterzgebirges zwischen den Tälern des Münzbaches und der Großen Striegis und wurde 1912 mit dem benachbarten Erbisdorf zur Stadt Brand-Erbisdorf vereinigt. Fritz Müller war der Sohn des Bankbeamten Edmund Müller und von dessen Ehefrau Minna Müller, geborene Müller. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Fritz Müller in Brand haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Fritz Müller als Molkereigehilfe in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung an der Adresse Weidentalstraße 23 genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Fritz Müller im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Fritz Müller rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 6. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Fritz Müller ab Oktober 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Berry-au-Bac in Frankreich beteiligt, bei Le Poteau, Sainte-Marie-à-Py, Fort Brimont, an der Aisne, den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun sowie den Kämpfen im Wald von Avocourt. Am 5. April 1916 wurde er beim Sturmangriff auf Haucourt durch ein Gewehrgeschoss am Hals tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Fritz Müller wurde 25 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Edmund Müller und Minna Müller, geborene Müller. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Fritz Müllers sterbliche Überreste bestattet worden sind.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Arno Fritz Müller in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12217: Müller Fritz (Brand, Freiberg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3750459 (aufgerufen am 15. April 2022).