Quandt, Lukas (1811–1881)
Lukas Quandt wurde am 25. Oktober 1811 in Stettin (dem heutigen Szczecin in Polen) geboren. Die ehemalige Hauptstadt der preußischen Provinz Pommern liegt etwa 125 Kilometer nordöstlich von Berlin an der Mündung der Oder in das Stettiner Haff. Im 18. Jahrhundert hatte sich Stettin zum wichtigsten Hafen Preußens entwickelt. Infolge der Industrialisierung und der Anbindung an Berlin durch eine Eisenbahnverbindung seit 1843 erlebte die Stadt im 19. Jahrhundert einen rasanten Bevölkerungszuwachs.
Lukas Quandt war der Sohn des Apothekers Jonas Quandt und der Henriette Quandt, geborene Schreck. Die Familie seines Vaters stammte ursprünglich aus Kattowitz (dem heutigen Katowice in Polen). Dort hatten sich seine Eltern kennengelernt und sechs Jahre vor seiner Geburt, am 17. April 1805, geheiratet. Kurz darauf hatten seine Eltern Kattowitz verlassen und sich in Stettin niedergelassen. Lukas hatte einen älteren Brüder namens Robert, der 1806 geboren worden war. Als Lukas gerade neun Jahre alt war, ereilte die Familie im Jahr 1820 ein Schicksalsschlag, als Lukas Vater verstarb. Seine Mutter lebte als Witwerin weiter in Stettin und kümmerte sich in den folgenden Jahren um die Erziehung von Lukas und seinem Bruder, über deren Kindheit in Stettin ansonsten nichts weiter in Erfahrung gebracht werden konnte. Lukas Quandt absolvierte nach seinem Schulabschluss eine kaufmännische Lehre und war als Kauf- und Handelsmann in Stettin und Umgebung tätig.
Im Alter von 28 Jahren heiratete der Kaufmann am 17. Juli 1840 seine Verlobte Elena Fechner. Die Tochter von Joseph Fechner und dessen Frau Gabriele Fechner, geborene Harak, stammte ursprünglich aus Bromberg (dem heutigen Bydgoszcz in Polen). Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Stettin und bekamen im Jahr 1847 eine Tochter, der sie den Namen Agnes gaben. Agnes sollte das einzige Kind des Ehepaares bleiben. Lukas Quandt verstarb am 10. Februar 1881 – im Alter von 69 Jahren – in Stettin an einer „Atemnot“. Seine Ehefrau überlebte ihn nur um wenige Monate. Sie verstarb im Frühjahr 1882 in Stettin.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Korrespondenz mit Familienangehörigen; Beck, Friedrich/ Henning, Eckart (Hgg.), Die archivalischen Quellen. Mit einer Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 4. Aufl., Köln u. a. 2004; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.