Willy Vogel (1893–1916)

Bruno Willy Vogel, Willy genannt, wurde am 24. Dezember 1893 in der sächsischen Ortschaft Thum geboren. Der Ort liegt im Erzgebirge am Jahnsbach rund 20 Kilometer südlich von Chemnitz. Willy Vogel war der Sohn des Böttchers Julius Bruno Vogel und von dessen Ehefrau Anna Marie Vogel, geborene Walther. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Willy Vogel in Thum haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Willy Vogel eine Ausbildung zum Tischler und war als solcher in Dresden tätig. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Willy Vogel im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Willy Vogel rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 6. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Willy Vogel ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Dinant in Belgien beteiligt, bei Sompuis, den Kämpfen an der Aisne, bei Le Poteau, bei Sainte-Marie-à-Py, bei Fort Brimont, den Stellungskämpfen an der Festung Verdun sowie den Kämpfen im Wald von Avocourt. Für seinen Einsatz wurde Willy Vogel mit der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 5. April 1916 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit etwa 500 Meter westlich von Haucourt durch ein Artilleriegeschoss tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Willy Vogel wurde 22 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Julius Bruno Vogel und Anna Marie Vogel, geborene Walther. Die sterblichen Überreste von Willy Vogel wurden in einem Massengrab im Obstgarten am Fuße der Höhe 275 etwa 300 Meter südwestlich von Malancourt beigesetzt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Bruno Willy Vogel in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12217: Vogel Willy (Thum, Annaberg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3750455 (aufgerufen am 15. April 2022).