Wilhelm Küchler (1891–1916)

Karl Friedrich Wilhelm Küchler, Wilhelm genannt, wurde am 18. Januar 1891 in der Ortschaft Ziebingen (dem heutigen Cybinka in Polen) geboren. Der Ort liegt zwischen der Oder und der Pleiske im Lebuser Land rund 25 Kilometer südöstlich von Frankfurt/Oder. Wilhelm Küchler war der Sohn von Gustav Küchler und von dessen Ehefrau Dorothea Küchler. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Wilhelm Küchler in Ziebingen haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Wilhelm Küchler als Korbmacher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Lina Anna Küchler, geborene Weise, und einem gemeinsamen Kind in einer Wohnung an der Adresse Trachenberger Straße 47. Zwischen 1911 und 1913 absolvierte Wilhelm Küchler seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Wilhelm Küchler und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Wilhelm Küchler mobilisiert. Er wurde als Gefreiter der 6. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Wilhelm Küchler ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Dinant in Belgien beteiligt, bei Rethel, Sompuis, Juvincourt, Le Poteau, Sainte-Marie-à-Py, Brimont, den Kämpfen an der Aisne sowie den Stellungskämpfen an der Festung Verdun und im Wald von Avocourt. Am 24. März 1916 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit etwa 550 Meter südwestlich der Höhe 270 bei Haucourt durch ein Artilleriegeschoss, das ihn am Rücken und der Brust traf, tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Wilhelm Küchler wurde 25 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Lina Anna Küchler, geborene Weise, und ihr gemeinsames Kind, dessen Name und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Die sterblichen Überreste von Wilhelm Küchler wurden auf dem Kriegerfriedhof an der Nordspitze des Walds von Malancourt (Hüttenlager A) im Grab Nr. 7 beigesetzt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Karl Friedrich Wilhelm Küchler in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12069: Küchler Wilhelm (Ziebingen, Weststernberg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3659096 (aufgerufen am 15. April 2022).