Unger, Horst (1879–1958)
Horst Unger wurde am 9. April 1879 in Kattowitz (dem heutigen Katowice in Polen) geboren. Die Stadt liegt auf einer von Beuthen (Bytom) bis nach Kattowitz (Katowice) reichenden Hochebene (Schlesisches Hochland). Nach dem Ersten Schlesischen Krieg zwischen Österreich und Preußen war Kattowitz 1742 an das Königreich Preußen gefallen. Im Zuge der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert entwickelte sich die an Steinkohlevorkommen reiche Stadt zu einem wichtigen Industriestandort.
Horst Unger war der Sohn des Bergarbeiters Johann Unger und der Ingeborg Unger, geborene Hornung. Seine Eltern hatten vier Jahre vor seiner Geburt am 8. Oktober 1875 geheiratet. Kurz darauf hatten seine Eltern Breslau (das heutige Wrocław in Polen) verlassen und sich in Kattowitz niedergelassen. Zum Zeitpunkt der Geburt von Horst wohnte die Familie in einer Wohnung am Meisenweg 4. Horst hatte einen älteren Brüder namens Paul, der 1877 geboren worden war. Über die Kindheit und Jugend von Horst Unger und seinem Bruder in Kattowitz haben sich keine weiteren Informationen erhalten. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Horst Unger eine Ausbildung zum Schlosser und Metallarbeiter und war als solcher in Kattowitz tätig.
Am 23. September 1906 heiratete der 27-Jährige seine Verlobte Johanna Klaas. Die Tochter von Heinrich Klaas und dessen Frau Luise Klaas, geborene Stark, stammte ursprünglich aus Landsberg an der Warthe (dem heutigen Gorzów Wielkopolski in Polen). Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Kattowitz. In den folgenden Jahren bekamen die Eheleute vier Kinder: 1907 wurde ihre Tochter Hildegard geboren; es folgten ihr Sohn Fritz und ihre Tochter Hertha in den Jahren 1909 und 1910. Im Jahr 1913 wurde schließlich ihre jüngste Tochter Kaethe geboren. Nach Ende des Ersten Weltkriegs zogen die Ungers 1920 nach Berlin, wo sie sich eine Wohnung in Berlin-Gesundbrunnen nahmen. Leider haben sich keine weiteren Quellen zur Familiengeschichte erhalten. Horst Unger starb im Juni 1958 – im Alter von 79 Jahren – in Berlin an einer Herzschwäche. Seine Ehefrau war bereits drei Jahre zuvor ebenfalls in Berlin gestorben.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Familienarchiv; Grotefend, Hermann, Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, 12. Aufl., Hannover 1982; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Das Kaiserreich, Portrait einer Epoche in Biographien, hg. v. M. Fröhlich, 2001.