Richard Gelfert (1895–1917)

Friedrich Richard Gelfert, Richard genannt, wurde am 13. August 1895 in der damals noch eigenständigen Ortschaft Leutewitz bei Dresden geboren. Der Ort befindet sich am linken Rand des Elbtalkessels, etwa fünf Kilometer westlich des Stadtzentrums von Dresden und wurde 1921 in das Stadtgebiet eingemeindet. Richard Gelfert war der Sohn des Hilfsweichenwärters Heinrich Gelfert und von dessen Ehefrau Aline Gelfert, geborene Winkler. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Richard Gelfert in Leutewitz haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Richard Gelfert eine Ausbildung zum Maschinenschlosser und war als solcher in Dresden tätig. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Richard Gelfert im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Richard Gelfert rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 3. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Richard Gelfert ab April 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1917 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei La Ville-aux-Bois in Frankreich beteiligt, den Kämpfen bei Loivre, an der Aisne, in der Champagne sowie den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun. Am 16. April 1917 wurde Richard Gelfert bei Gefechten nahe Hardaumont durch ein Artilleriegeschoss am Bauch schwer verwundet. Er geriet in französische Kriegsgefangenschaft, wo er in der Ambulanz Souhesmes behandelt wurde, aber noch am 16. April 1917 an den Folgen seiner schweren Verletzungen verstarb. Richard Gelfert wurde 21 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Heinrich Gelfert und Aline Gelfert, geborene Winkler. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Richard Gelferts sterbliche Überreste bestattet worden sind.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Friedrich Richard Gelfert in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 18486: Gelfert Richard (Leutewitz, Dresden-A.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5740013 (aufgerufen am 15. April 2022).