Ernst Stephan (1879–1918)
Hermann Ernst Stephan, Ernst genannt, wurde am 9. Januar 1879 in der Ortschaft Herbersdorf in Schlesien geboren. Er war der Sohn von Henriette Stephan, geborene Bartsch. Der Name und die Lebensdaten seines Vaters gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Ernst Stephan in Herbersdorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Ernst Stephan eine Ausbildung zum Straßenwärter und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Louise Stephan, geborene Potlehna, und drei gemeinsamen Kindern in einer Wohnung an der Adresse Prießnitzstraße 47. Zwischen 1900 und 1902 absolvierte Ernst Stephan seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Ernst Stephan und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Ernst Stephan mobilisiert. Er wurde als Sanitätsunteroffizier der 2. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Ernst Stephan ab Juni 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie am Fort Verdun in Frankreich beteiligt, am Fort Vaux, im Wald von Avocourt, bei Fleury und im Chapitre-Wald. Für seinen Einsatz wurde Ernst Stephan mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 20. Februar 1918 wurde Ernst Stephan bei Gefechten nahe Haumont nördlich von Verdun durch Verschüttung nach einem Artillerietreffer getötet. Er erlitt Quetschungen am Kopf, den Beinen und den Armen und verstarb am 20. Februar 1918 an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Ernst Stephan wurde 39 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Louise Stephan, geborene Potlehna, und ihre drei gemeinsamen Kinder, deren Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Am 22. Februar 1918 wurden die sterblichen Überreste von Ernst Stephan auf dem Soldatenfriedhof westlich von Vittarville im Bois de Lissey, Reihengrab 171, bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Hermann Ernst Stephan in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 22944: Stephan Ernst (Herbersdorf, Lüben). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/4942908 (aufgerufen am 15. April 2022).