Walter Siegert (1889–1915)

Paul Walter Siegert, Walter genannt, wurde am 14. Juni 1889 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Die Namen und Lebensdaten seiner Eltern gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Walter hatte einen Bruder namens Karl Siegert. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Walter Siegert und seinem Bruder in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Nach seinem Schulabschluss war Walter Siegert als Peitschenmacher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Martha Siegert, geborene Haberkorn, in einer Wohnung an der Adresse Reisewitzer Straße 14. Zwischen 1910 und 1912 absolvierte Walter Siegert seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Walter Siegert und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Walter Siegert mobilisiert. Er wurde als Soldat der 3. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Walter Siegert ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1915 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie an der Maas beteiligt, bei Marlemont in Frankreich, bei Auboncourt, Lenharrée, den Kämpfen an der Aisne, den Stellungskämpfen bei Loivre sowie der Herbstschlacht in der Champagne. Nach Gefechten nahe der französischen Gemeinde Somme-Py wurde Walter Siegert am 6. Oktober 1915 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Laut Mitteilung des Infanterie-Regiments 31 wurde seine Leiche östlich der Bahnunterführung am Südhang des Bahndamms südlich von Sainte-Marie-à-Py geborgen und auf dem Soldatenfriedhof der 18. Infanteriedivision in Saint-Étienne beigesetzt. Walter Siegert war zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung 26 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Martha Siegert, geborene Haberkorn.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld

Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Paul Walter Siegert in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12843: Siegert Walter (Dresden-N.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3934814 (aufgerufen am 15. April 2022).