Hermann Lindner (1895–1916)

Gustav Hermann Lindner, Hermann genannt, wurde am 27. November 1895 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Müllers Gustav Hermann Lindner und von dessen Ehefrau Emilie Lindner, geborene Käppler. Hermann wuchs im Kreis von vier Brüdern namens Willy, Hans, Arthur und Kurt Lindner auf. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Hermann Lindner und seinen Brüdern in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Hermann Lindner eine kaufmännische Ausbildung und war als Handlungsgehilfe in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Würzburger Straße 1 lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Hermann Lindner im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Hermann Lindner rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 5. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Hermann Lindner ab Juli 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei La Ville-aux-Bois in Frankreich beteiligt, bei Le Poteau, Somme-Py, Sainte-Marie-à-Py, bei Loivre, an der Aisne, Soissons sowie den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun. Für seinen Einsatz wurde Hermann Lindner mit der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 9. September 1916 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit 200 Meter östlich von Fleury durch ein Gewehrgeschoss am Kopf tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Hermann Lindner wurde 20 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Gustav Hermann Lindner und Emilie Lindner, geborene Käppler. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Hermann Lindners sterbliche Überreste bestattet worden sind.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld

Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Gustav Hermann Lindner in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 15360: Lindner Hermann (Dresden-Plauen). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/4749452 (aufgerufen am 15. April 2022).