Herbert Bürger (1894–1916)
Oskar Herbert Bürger, Herbert genannt, wurde am 4. Oktober 1894 in der sächsischen Ortschaft Olbernhau geboren. Die „Stadt der sieben Täler“ liegt im mittleren Erzgebirge rund 42 Kilometer südöstlich von Chemnitz. Herbert Bürger war der Sohn von Anna Dietel. Der Name und die Lebensdaten seines Vaters gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Herbert hatte einen Stiefvater namens Edmund Dietel. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Herbert besuchte die Bezirksschule in Dresden-Kaditz. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Herbert Bürger in Olbernhau haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Herbert Bürger eine Ausbildung zum Tischler und war als solcher in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Kronprinzenstraße 21 (heutige Rudolf-Renner-Straße) lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Herbert Bürger im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) meldete sich Herbert freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 5. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Herbert Bürger ab September 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Juvincourt in Frankreich beteiligt, bei Berry-au-Bac, an der Aisne, den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun sowie bei Haucourt. Am 5. April 1916 wurde er beim Sturmangriff auf Haucourt durch einen Granattreffer, der ihn am Kopf und dem Unterleib verletzte, getötet. Herbert Bürger wurde 21 Jahre alt. Die sterblichen Überreste von Herbert Bürger wurden 700 Meter westlich von Haucourt in einem Einzelgrab beigesetzt.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Oskar Herbert Bürger in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12217: Bürger Herbert (Olbernhau, Marienberg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3750289 (aufgerufen am 15. April 2022).