Rudolf Ziegenbalg (1891–1916)

Max Georg Rudolf Ziegenbalg, Rudolf genannt, wurde am 27. Juli 1891 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Eisendrehers Julius Max Ziegenbalg und von dessen Ehefrau Ida Ziegenbalg, geborene Kühne. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Rudolf Ziegenbalg in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Rudolf Ziegenbalg eine Ausbildung zum Tischler und war als solcher in Dresden tätig. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Rudolf Ziegenbalg im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Rudolf Ziegenbalg rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Vizefeldwebel der 5. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Rudolf Ziegenbalg ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Bertoncourt in Frankreich beteiligt, bei Annelles, Livry, Sompuis, den Stellungskämpfen bei La Ville-aux-Bois, Le Poteau, Somme-Py, Sainte-Marie-à-Py, bei Loivre, an der Aisne sowie den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun. Für seinen Einsatz wurde Rudolf Ziegenbalg mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse, der Friedrich-August-Medaille und der St. Heinrichs-Medaille ausgezeichnet. Am 5. April 1916 wurde Rudolf Ziegenbalg beim Sturmangriff auf Haucourt durch ein Artilleriegeschoss am Kopf schwer verwundet. Er wurde im Feldlazarett 3 in Romagne behandelt, von dort in die Heimat verbracht, wo er am 16. Mai 1916 an einer Gehirnhautentzündung als Folge seiner Kriegsverwundung verstarb. Rudolf Ziegenbalg wurde 24 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Julius Max Ziegenbalg und Ida Ziegenbalg, geborene Kühne. Die sterblichen Überreste von Rudolf Ziegenbalg wurden in Dresden beigesetzt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Max Georg Rudolf Ziegenbalg in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 13001: Ziegenbalg Rudolf (Dresden-N.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/2096896 (aufgerufen am 15. April 2022).