Bernhard May (1884–1915)
Friedrich Nerhanrd May, Bernhard genannt, wurde am 24. Mai 1884 in der sächsischen Ortschaft Hörnitz geboren. Der Ort liegt an der Mandau am Rand des Zittauer Gebirges rund 5 Kilometer westlich von Zittau. Bernhard May war der Sohn des Grundbesitzers Hermann May und von dessen Ehefrau Marie May, geborene Preibsch. Die Familie war römisch-katholischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Bernhard May in Hörnitz haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Bernhard May eine Ausbildung zum Buchhalter und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Luise May, geborene Harbrich, und zwei gemeinsamen Kindern in einer Wohnung an der Adresse Theaterstraße 4. Um die Jahrhundertwende absolvierte Bernhard May seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Bernhard May und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Bernhard May mobilisiert. Er wurde als Soldat der 5. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Bernhard May ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1915 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie vor Berry-au-Bac in Frankreich beteiligt, bei Le Poteau und Somme-Py. Am 2. Oktober 1915 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der Gemeinde im Schützengraben bei Somme-Py durch einen Granasplitter am Hinterkopf tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Bernhard May wurde 31 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Luise May, geborene Harbrich, und ihre zwei gemeinsamen Kinder, deren Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Die sterblichen Überreste von Bernhard May wurden an der Flankierstelle etwa 100 Meter westlich der Straße Souin–Somme-Py beigesetzt.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Friedrich Nerhanrd May in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.