Welker, Ilka, geb. Fleckenstein (1884–1965)
Ilka Fleckenstein wurde am 27. Februar 1884 in Breslau (dem heutigen Wrocław in Polen) geboren. Die ehemalige Hauptstadt Schlesiens liegt in der niederschlesischen Tiefebene am Oberlauf der Oder etwa dreihundert Kilometer südwestlich von Warschau (Warszawa). In seiner wechselvollen Geschichte hatte Breslau seit dem 13. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eine mehrheitlich deutschsprachige Bevölkerung. Im 19. Jahrhundert erfuhr die Stadt ein starkes Bevölkerungswachstum durch Landflucht aus den umgebenden Regionen und der Eingemeindung von Vororten.
Ilka Fleckenstein war die Tochter des Eisenhändlers Thomas Fleckenstein und der Saskia Fleckenstein, geborene Böse. Ihre Eltern hatten ein Jahr vor ihrer Geburt am 25. Oktober 1883 geheiratet und waren danach aus Landsberg an der Warthe (dem heutigen Gorzów Wielkopolski in Polen) nach Breslau gezogen, wo Ilka zur Welt kam. Sie wuchs im Kreis von zwei Geschwistern auf: Ihre jüngere Schwester Johanna kam 1886 zur Welt und ihr Bruder Gustav wurde 1888 in Breslau geboren. In den 1880er-Jahren wohnte die Familie in einem Haus an der Adresse An der Wilhelmsbrücke (der heutigen ul. Mieszczańska). Über die Kindheit und Jugend von Ilka Fleckenstein und ihren Geschwistern in Breslau haben sich keine weiteren Informationen erhalten. Nach ihrem Schulabschluss absolvierte Ilka eine Ausbildung zur Buchhalterin und war als solche in Breslau beschäftigt.
Am 12. Januar 1913 heiratete die 28-jährige Ilka Fleckenstein ihren Verlobten Michael Welker in Graudenz (dem heutigen Grudziądz in Polen). Der Sohn von Gerhard Welker und dessen Frau Eveline Welker, geborene Grosser, stammte ursprünglich aus Graudenz und war von Beruf Malermeister. Im Jahr 1914 kam ihr Sohn Bruno zur Welt. Bruno sollte das einzige Kind des Ehepaares bleiben. Nach dem Ende des Ersten Welkriegs zogen die Welkers nach Weimar, wo sie sich eine Wohnung in der Innenstadt nahmen. Leider habe sich keine weiteren Informationen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie in Weimar geben könnten. Ilka Welker starb am 22. November 1965 – im Alter von 81 Jahren – in Weimar an einem „Herzschlag“.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Familienaufzeichnungen; Meisner, Hans Otto, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Haberkern, Eugen/ Wallach, Joseph Friedrich, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit, 9. unveränd. Aufl., 2 Bde., München 2001; Grotefend, Hermann, Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, 12. Aufl., Hannover 1982.