Erich Prosche (1888–1916)

Robert Erich Prosche, Erich genannt, wurde am 29. Mai 1888 in der sächsischen Ortschaft Bischofswerda geboren. Die Kleinstadt liegt etwa 30 Kilometer östlich von Dresden im Landkreis Bautzen. Erich Prosche war der Sohn des Zigarrenarbeiters Max Prosche und von dessen Ehefrau Lina Prosche, geborene Max. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Erich Prosche in Bischofswerda haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Erich Prosche als Fabrikarbeiter in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung an der Adresse Kamelienstraße 8 genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Erich Prosche im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Erich Prosche rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 4. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Erich Prosche ab September 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Berry-au-Bac beteiligt, an der Aisne sowie den Stellungskämpfen am Fort Verdun. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Haucourt wurde Erich Prosche am 5. April 1916 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Sein Leichnam wurde am 13. Oktober 1916 südöstlich von Haucourt, etwa 200 Meter von der Kirche entfernt, geborgen und an Ort und Stelle bestattet. Erich Prosche war zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung 27 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Max Prosche und Lina Prosche, geborene Max.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Robert Erich Prosche in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 16424: Prosche Erich (Bischofswerda). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5137800 (aufgerufen am 15. April 2022).