Nikolaus Dertinger (1878–1916)
Nikolaus Dertinger wurde am 21. September 1878 in der Ortschaft Burbach-Malstatt geboren. Der Ort liegt an der Saar und wurde 1909 in das Stadtgebiet von Saarbrücken eingemeindet. Nikolaus Dertinger war der Sohn des Mathias Dertinger und von dessen Ehefrau Anna Dertinger, geborene Hübsch. Die Familie war römisch-katholischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Nikolaus Dertinger in Burbach haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Nikolaus Dertinger eine Ausbildung zum Buchdrucker und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Alma Dertinger, geborene Hofmann, und vier gemeinsamen Kindern in einer Wohnung an der Adresse Striesener Straße 45. Um die Jahrhundertwende absolvierte Nikolaus Dertinger seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Nikolaus Dertinger und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Nikolaus Dertinger mobilisiert. Er wurde als Soldat der 4. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Nikolaus Dertinger ab April 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie am Fort Verdun in Frankreich beteiligt. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Wald von Avocourt wurde Nikolaus Dertinger am 10. Mai 1916 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Nikolaus Dertinger war zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung 37 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Alma Dertinger, geborene Hofmann, und ihre vier gemeinsamen Kinder. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Nikolaus Dertingers sterbliche Überreste bestattet worden sind.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Nikolaus Dertinger in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12843: Dertinger Nikolaus (Burbach, Saarbrücken). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3946267 (aufgerufen am 15. April 2022).