Richard Bartusch (1892–1916)
Richard Alexander Bartusch, Richard genannt, wurde am 9. März 1892 in der sächsischen Ortschaft Bautzen geboren. Die Stadt an der Spree liegt etwa 50 Kilometer östlich von Dresden am Übergang des Lausitzer Berglandes in das Tiefland. Richard Bartusch war der Sohn des Bäckermeisters Alexander Bartusch und von dessen Ehefrau Johanna Bartusch, geborene Michalk. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Richard Bartusch in Bautzen haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Richard Bartusch eine Ausbildung zum Gärtner und war als solcher in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Reicker Straße 9 lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Richard Bartusch im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Richard Bartusch rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 4. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Richard Bartusch ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Dinant in Belgien beteiligt, bei Châlons in Frankreich, den Kämpfen an der Aisne sowie den Stellungskämpfen an der Festung Verdun. Am 5. April 1916 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der Gemeinde Hancourt durch ein Infanteriegeschoss am Kopf tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Richard Bartusch wurde 24 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Alexander Bartusch und Johanna Bartusch, geborene Michalk. Die sterblichen Überreste von Richard Bartusch wurden am Nordausgang von Hancourt östlich der Straße Hancourt-Malancourt in einem Massengrab beigesetzt.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Richard Alexander Bartusch in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12353: Bartusch Richard (Bautzen). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3845076 (aufgerufen am 15. April 2022).