Rudolf Klahre (1889–1919)

Hermann Rudolf Klahre, Rudolf genannt, wurde am 28. September 1889 in der damals noch eigenständigen Ortschaft Blasewitz geboren. Der Ort entwickelte sich in der Gründerzeit zum Villenvorort Dresdens und wurde 1921 in das Stadtgebiet der sächsischen Landeshauptstadt eingemeindet. Die Namen und Lebensdaten der Eltern von Rudolf Klahre gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Rudolf Klahre in Blasewitz haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Rudolf Klahre eine Ausbildung zum Möbeltransporteur und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Olga Klahre, geborene Philipp, in einer Wohnung an der Adresse Dürerplatz 10 in der Dresdner Johannstadt. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Rudolf Klahre und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Rudolf Klahre rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 3. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Rudolf Klahre ab April 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis Kriegsende an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie am Fort Verdun in Frankreich sowie den Gefechten an der Ancre, der Somme und der Avre beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Rudolf Klahre mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Le Plessier wurde Rudolf Klahre am 8. August 1918 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Er war in französische Kriegsgefangenschaft geraten, wo er am 27. September 1919 im Militärhospital Sédillot in Nancy infolge eines Beckenbruchs mit Bluterguss verstarb. Die sterblichen Überreste von Rudolf Klahre wurden auf dem Friedhof in Nancy beigesetzt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Hermann Rudolf Klahre in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 27690: Klahre Rudolf (Blasewitz). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/8072139 (aufgerufen am 15. April 2022).