Georg Risse (1888–1916)
Richard Otto Georg Risse, Georg genannt, wurde am 15. März 1888 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Sattlermeisters Franz Risse und von dessen Ehefrau Marie Risse, geborene Schumann. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Georg Risse in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Georg Risse eine kaufmännische Ausbildung und war als Kaufmann in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung an der Adresse Wilhelminenstraße 3 genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Georg Risse im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Georg Risse rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Unteroffizier der 4. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Georg Risse ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie an der Aisne in Frankreich beteiligt sowie den Stellungskämpfen am Fort Verdun. Für seinen Einsatz wurde Georg Risse mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Haucourt wurde Georg Risse am 5. April 1916 durch ein Gewehrgeschoss schwer verwundet und als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Georg Risse war zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung 28 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Franz Risse und Marie Risse, geborene Schumann. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Georg Risses sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Richard Otto Georg Risse in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 13160: Risse Georg (Dresden-N.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/4005393 (aufgerufen am 15. April 2022).