Köhl, Berit, geb. Wulff (1853–1937)
Berit Wulff wurde am 17. November 1853 in Beuthen (dem heutigen Bytom in Polen) geboren. Die Stadt liegt etwa 85 Kilometer nordwestlich von Krakau (dem heutigen Kraków) am Ursprung des Beuthener Wassers. Durch Industrialisierung und Ausbau des Bergbaus – in der Umgebung befinden sich Steinkohle-, Zink- und Bleierzvorkommen – erlebte die Stadt im 19. Jahrhundert einen starken wirtschaftlichen Aufschwung.
Berit Wulff war die Tochter des Kupferstechers Fabian Wulff und der Leoni Wulff, geborene Siegl. Ihre Eltern hatten sieben Jahre vor ihrer Geburt am 17. März 1846 geheiratet. Kurz darauf hatten ihre Eltern Landsberg an der Warthe (das heutige Gorzów Wielkopolski in Polen) verlassen und sich in Beuthen niedergelassen. Zum Zeitpunkt der Geburt von Berit wohnte die Familie in einem Haus an der Adresse Kaminerstraße 6. Berit hatte vier Geschwister: Ihre ältere Schwester Tatjana war 1847 geboren worden; ihre jüngeren Geschwister Johann, Michael und Anne wurden in den Jahren 1856, 1857 und 1860 geboren. Über die Kindheit und Jugend von Berit Wulff und ihren Geschwistern in Beuthen haben sich keine weiteren Informationen erhalten. Es ist unbekannt, welche Ausbildung Berit Wulff erhielt.
Am 23. Januar 1882 ehelichte die 28-jährige Berit Wulff ihren Verlobten Artur Köhl. Der Sohn von Markus Köhl und dessen Frau Birte Köhl, geborene Kopf, stammte ursprünglich aus Oppeln (dem heutigen Opole in Polen) und war von Beruf Schneidermeister. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Gleiwitz (dem heutigen Gliwice in Polen), wo Artur eine sich rasch etablierende Schneiderei eröffnete, welche den Lebensunterhalt der Eheleute sicherte. In den 1880er-Jahren bekamen die Köhls zwei Kinder: Ihre Tochter Christel wurde 1883 geboren und ihr Sohn Wolfgang im Jahr 1888. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zog das Ehepaar Köhl 1919 nach Berlin. Leider haben sich keine weiteren Quellen zu der Familie im Berlin der Weimarer Republik erhalten. Berit Köhl starb am 11. März 1937 – im Alter von 83 Jahren – in Berlin an einer „Gallenkrankheit“.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Angaben von Nachkommen aus der Familie; Haberkern, Eugen/ Wallach, Joseph Friedrich, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit, 9. unveränd. Aufl., 2 Bde., München 2001; Meisner, Hans Otto, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Grotefend, Hermann, Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, 12. Aufl., Hannover 1982.