Haffner, Emilia, geb. Steinmetz (1908–1960)
Emilia Steinmetz wurde am 3. Oktober 1908 in Deutsch-Krone (dem heutigen Wałcz in Polen) geboren. Die ehemals westpreußische Ortschaft (Stadtrechte seit 1303) liegt auf einem flachen Höhenzug etwa fünfundzwanzig Kilometer nordwestlich von Schneidemühl (dem heutigen Piła). In der Umgebung liegen der Radaunsee und der Schloss-See. Im Laufe des 19. Jahrhunderts hatte sich Deutsch-Krone durch die Anbindung an mehrere Eisenbahnlinien zu einem überregionalen Handelsknoten entwickelt und eine wirtschaftliche Blüte erlebt. Wichtige Industrien waren die Eisengießerei, Maschinenbau, Spiritus- und Bierbrauereien sowie holzverarbeitende und -handelnde Betriebe.
Emilia Steinmetz war die Tochter des Gastwirts Phillipp Steinmetz und der Manuela Steinmetz, geborene Engelke. Die Familie ihres Vaters stammte ursprünglich aus Stettin (dem heutigen Szczecin in Polen). Dort hatten sich ihre Eltern kennengelernt und vier Jahre vor ihrer Geburt, am 11. August 1904, geheiratet. Kurz darauf hatten sich ihre Eltern in Deutsch-Krone niedergelassen. Emilia hatte eine ältere Schwester namens Annie, die 1906 geboren worden war. Über die Kindheit und Jugend von Emilia Steinmetz und ihrer Schwester in Deutsch-Krone haben sich kaum Informationen erhalten. Ihre Familie zählte zur katholischen Gemeinde der Stadt. Emilia und ihre Schwester besuchten eine der städtischen Volksschulen. Nach ihrem Schulabschluss machte Emilia eine Ausbildung zur Stenotypistin und arbeitete als solche in Deutsch-Krone.
Am 27. August 1938 heiratete die 29-jährige Emilia Steinmetz ihren Verlobten Frank Haffner. Der Sohn von Mathias Haffner und dessen Frau Kristine Haffner, geborene Witte, stammte ursprünglich aus Elbing (dem heutigen Elbląg in Polen) und war von Beruf Musiker. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Köslin und bekamen in den 1940er-Jahren zwei Kinder: Ihre Tochter Beathe wurde 1940 geboren und ihr Sohn Friedrich im Jahr 1943. Mit Ende des Zweiten Weltkriegs flüchteten die Haffners mit ihren Kindern nach Berlin, wo sie zunächst bei Verwandten unterkamen und sich später eine Wohnung im Wedding nahmen. Emilia Haffner starb am 27. Juni 1960 – im Alter von 51 Jahren – in Berlin an einem Herzinfarkt. Ihr Ehemann überlebte sie um fast zehn Jahre, bevor er Ende der 1960er-Jahre ebenfalls in Berlin starb.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Familienchroniken; Beck, Friedrich/ Henning, Eckart (Hgg.), Die archivalischen Quellen. Mit einer Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 4. Aufl., Köln u. a. 2004; Meisner, Hans Otto, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Blätter für deutsche Landesgeschichte, 1852ff. [früher: Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine].