Mende, Herta, geb. Wohlgemuth (1845–1906)

Herta Wohlgemuth wurde am 26. Januar 1845 in Bromberg (dem heutigen Bydgoszcz in Polen) geboren. Die im 14. Jahrhundert mit Stadtrechten versehene Ortschaft liegt etwa 150 Kilometer südlich von Danzig (Gdańsk). Die durch das Zentrum fließende Brahe (Brda) mündet im östlichen Stadtgebiet in die untere Weichsel. Infolge der Ersten Teilung Polens (1772) war Bromberg unter preußische Herrschaft gekommen. Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt im Rahmen der industriellen Revolution einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Herta Wohlgemuth war die Tochter des Fuhrmeisters Heinrich Wohlgemuth und der Karoline Wohlgemuth, geborene Korn. Ihre Eltern hatten ein Jahr vor ihrer Geburt am 22. April 1844 geheiratet. Kurz darauf hatten ihre Eltern Ratibor (das heutige Racibórz in Polen) verlassen und sich in Bromberg niedergelassen. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Herta Wohlgemuth in Bromberg haben sich keine weiteren Informationen erhalten. Aus den erhaltenen Quellen geht auch nicht hervor, ob Herta noch Geschwister hatte.

Im Alter von 22 Jahren heiratete Herta Wohlgemuth am 5. Juli 1867 ihren Verlobten Nathan Mende. Der Sohn von Lucks Mende und dessen Frau Rahel Mende, geborene Distler, stammte ursprünglich aus Schweidnitz (dem heutigen Świdnica in Polen) und war von Beruf Händler. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Gleiwitz (heutiges Gliwice). In den folgenden Jahren bekam das Ehepaar drei Töchter: 1868 wurde ihre Tochter Dorothea geboren; in den Jahren 1873 und 1874 folgten Birthe und Larissa. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie in Gleiwitz geben könnten. Herta Mende starb am 10. März 1906 – im Alter von 61 Jahren – in Gleiwitz, laut Famileinaufzeichnungen an „Entkräftung in Folge eines Blutsturzes“.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Briefe und Dokumente aus Familienbesitz; Meisner, Hans Otto, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Köbler, Gerhard, Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7. Aufl., München 2007; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.