Rudolf Kanis (1892–1915)

Rudolf Paul Kanis, Rudolf genannt, wurde am 13. September 1892 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Bildhauers Karl Heinrich Kanis. Der Name und die Lebensdaten seiner Mutter gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Rudolf Kanis in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Rudolf Kanis eine Ausbildung zum Mechaniker und war als solcher in Dresden tätig. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Rudolf Kanis im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Rudolf Kanis rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Rudolf Kanis wurde als Soldat der 7. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Rudolf Kanis ab April 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Juvincourt in Frankreich, bei der Gemeinde La Ville-aux-Bois sowie Sainte-Marie-à-Py beteiligt. Am 6. Oktober 1915 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der französischen Ortschaft Sainte-Marie-à-Py durch ein Artilleriegeschoss, das ihn am Kopf und der Brust traf, tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Rudolf Kanis wurde 23 Jahre alt und hinterließ seinen Vater Karl Heinrich Kanis. Die sterblichen Überreste von Rudolf Kanis wurden am Bahndamm 200 Meter westlich des Bahnhofs Sainte-Marie-à-Py beigesetzt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Rudolf Paul Kanis in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 9910: Kanis Rudolf (Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/1869856 (aufgerufen am 15. April 2022).