Imhof, Johann (1833–1911)
Johann Imhof wurde am 27. August 1833 in Kolberg (dem heutigen Kołobrzeg in Polen) geboren. Die an der Ostseeküste gelegene Stadt liegt etwa 150 Kilometer nordöstlich von Stettin. Kolberg, das im 13. Jahrhundert Stadtrechte erhalten hatte, war neben Stargard die bedeutendste Stadt Hinterpommerns. Mit dem Westfälischen Frieden 1648 war Kolberg an Brandenburg-Preußen gefallen. Im 19. Jahrhundert erlebte Kolberg einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung.
Johann Imhof war der Sohn des Kleidermachers Karsten Imhof und der Monika Imhof, geborene Kück. Die Familie seines Vaters stammte ursprünglich aus Graudenz (dem heutigen Grudziądz in Polen). Dort hatten sich seine Eltern kennengelernt und fünf Jahre vor seiner Geburt, am 6. Juni 1828, geheiratet. Kurz nach der Eheschließung hatten sich seine Eltern in Kolberg niedergelassen. In den 1830er-Jahren wohnte die Familie in einem Haus in der Hollebenstraße. Johann wuchs im Kreis von fünf Geschwistern auf: Seine beiden älteren Schwestern Mathilde und Margarete waren 1829 und 1832 geboren worden; seine beiden jüngeren Brüder Wilhelm und Christian wurden 1835 und 1838 geboren und seine jüngere Schwester Friederike im Jahr 1839. Über die Kindheit und Jugend von Johann Imhof und seinen Geschwistern in Kolberg haben sich keine weiteren Informationen erhalten. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Johann eine kaufmännische Ausbildung und war als Kaufmann in Kolberg und Umgebung tätig.
Im Alter von 22 Jahren heiratete Johann Imhof am 16. Dezember 1855 seine Verlobte Sarah Brand. Die Tochter von Dominik Brand und dessen Frau Maren Brand, geborene Dittmann, stammte ursprünglich aus Allenstein (dem heutigen Olsztyn in Polen). Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Kolberg. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, ob die Ehepartner Kinder bekamen oder kinderlos blieben. In den 1860er-Jahren nahm Johann am Deutsch-Dänischen Krieg (1864) und dem Preußisch-Österreichischen Krieg (1866) teil. Laut Familienaufzeichnungen wurde er beim Gefecht bei Schweinschädel im Juni 1866 leicht verletzt. Johann Imhof starb am 25. Mai 1911 – im Alter von 77 Jahren – in Kolberg. Seine Ehefrau war drei Jahre zuvor im Jahr 1908 in Kolberg verschieden.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Familienarchiv; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Meisner, Hans Otto, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Beck, Friedrich/ Henning, Eckart (Hgg.), Die archivalischen Quellen. Mit einer Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 4. Aufl., Köln u. a. 2004.