Walter Freygang (1897–1916)
Oskar Walter Freygang, Walter genannt, wurde am 11. Juni 1897 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Gendarms Oskar Freygang und von dessen Ehefrau Anna Freygang, geborene Köhler. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Walter besuchte die 43. Bezirksschule Dresden. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Walter Freygang in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Walter Freygang eine Ausbildung zum Friseur und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er alleinstehend in Mügeln bei Riesa. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Walter Freygang in Mügeln in der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Walter Freygang rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 8. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Walter Freygang ab November 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie an der Aisne beteiligt, der Herbstschlacht in der Champagne, den Stellungskämpfen am Fort Verdun sowie den Gefechten im Wald von Avocourt. Am 5. April 1916 wurde Walter Freygang beim Sturmangriff auf Hancourt durch ein Infanteriegeschoss an der Schulter schwer verwundet und als vermisst gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Walter Freygang war zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung 18 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Oskar Freygang und Anna Freygang, geborene Köhler. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Walter Freygangs sterbliche Überreste bestattet worden sind.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Oskar Walter Freygang in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12503: Freygang Walter (Dresden-A.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3845333 (aufgerufen am 15. April 2022).