August Büchner (1877–1916)

August Wilhelm Büchner, August genannt, wurde am 7. April 1877 in der damals noch eigenständigen Ortschaft Ober-Neundorf geboren. Der Ort liegt in der Oberlausitz bei Görlitz und wurde 1950 nach Ludwigsdorf eingemeindet. August Büchner war der Sohn des Kutschers Adolf Büchner und von dessen Ehefrau Therese Büchner, geborene Jochmann. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von August Büchner in Ober-Neundorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte August Büchner eine Ausbildung zum Glasmacher und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Lina Büchner, geborene Hoffmann, und vier gemeinsamen Kindern in einer Wohnung an der Adresse Cottaer Straße 19. Um die Jahrhundertwende absolvierte August Büchner seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von August Büchner und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde August Büchner mobilisiert. Er wurde als Soldat der 8. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm August Büchner ab Oktober 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie an der Aisne, den Stellungskämpfen am Fort Verdun und Gefechten im Wald von Avocourt beteiligt. Am 5. April 1916 wurde er beim Sturmangriff auf Haucourt durch ein Gewehrgeschoss an der Brust tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. August Büchner wurde 38 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Lina Büchner, geborene Hoffmann, und ihre vier gemeinsamen Kinder, deren Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Am 8. Mai 1916 wurden die sterblichen Überreste von August Büchner am Nordausgang von Haucourt östlich der Straße Haucourt-Malancourt in einem Massengrab bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu August Wilhelm Büchner in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12217: Büchner August (Ober Neundorf, Görlitz). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3758197 (aufgerufen am 15. April 2022).