Heinrich Kluge (1890–1916)
Heinrich Kluge wurde am 8. März 1890 in der Ortschaft Georgendorf (dem heutigen Český Jiřetín in Tschechien) geboren. Der Ort liegt in Nordböhmen an der Flöha (Flájský potok) im Erzgebirge. Heinrich Kluge war der Sohn des Sägeschärfers Ernst Kluge und von dessen Ehefrau Anna Kluge, geborene Lister. Die Familie war römisch-katholischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Heinrich Kluge in Georgendorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Heinrich Kluge als Straßenbahnführer in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung an der Adresse Wittenberger Straße 112 genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Heinrich Kluge im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Heinrich Kluge rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Unteroffizier der 9. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Heinrich Kluge ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Marlemont in Frankreich beteiligt, bei Auboncourt, Perthes, Lenharrée, Chevreaux, Berry-au-Bac, bei Loivre, in der Champagne, dem Gefecht bei Le Godat, bei Cerny sowie den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun. Für seinen Einsatz wurde Heinrich Kluge mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 2. April 1916 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei Malancourt durch ein Artilleriegeschoss am Kopf und den Beinen tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Heinrich Kluge wurde 26 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Ernst Kluge und Anna Kluge, geborene Lister. Die sterblichen Überreste von Heinrich Kluge wurden in einem Einzelgrab am Ausgang an der Straße nach Béthincourt beigesetzt.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Heinrich Kluge in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12285: Kluge Heinrich (Georgendorf, Böhmen). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3828010 (aufgerufen am 15. April 2022).