Kurt Franke (1895–1918)
Kurt Paul Franke, Kurt genannt, wurde am 29. Juni 1895 in der sächsischen Ortschaft Rippien geboren. Der Ort liegt im Osterzgebirge rund 8 Kilometer südlich von Dresden und wurde 1994 nach Possendorf eingemeindet. Kurt Franke war der Sohn des Hutarbeiters Gustav Heinrich Franke und von dessen Ehefrau Ida Marie Franke, geborene Hasse. Kurt wuchs im Kreis von mindestens zwei Geschwistern auf. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Kurt Franke und seinen Geschwistern in Rippien haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Kurt Franke eine Ausbildung zum Former und war als solcher in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Hohenzollernstraße 44 (der heutigen Oederaner Straße) lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Kurt Franke im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Kurt Franke rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 9. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Kurt Franke ab Oktober 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Loivre in Frankreich und in der Champagne beteiligt, dem Gefecht bei Le Godat und Cerny, den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun sowie den Gefechten an der Ancre, Somme und Avre. Für seinen Einsatz wurde Kurt Franke mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 8. Juni 1918 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit im Jägerwald an der Straße Morisel–Merville-au-Bois nach dem Einschlag einer schweren Granate verschüttet und starb. Kurt Franke wurde 22 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Gustav Heinrich Franke und Ida Marie Franke, geborene Hasse. Am 10. Juni 1918 wurden die sterblichen Überreste von Kurt Franke in einem Einzelgrab nordöstlich von Mailly-Raineval bestattet.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Kurt Paul Franke in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 25265: Franke Kurt (Rippien, Dresden-A.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5459211 (aufgerufen am 15. April 2022).