Walther Siegel (1893–1915)

Kurt Walther Siegel, Walther genannt, wurde am 5. Mai 1893 in der sächsischen Ortschaft Zwickau geboren. Die Stadt liegt in einer weiten Talaue am Eingang zum Westerzgebirge und zum Vogtland rund 40 Kilometer östlich von Zwickau. Walther Siegel war der Sohn des Wachtmeisters Anemon Siegel und von dessen Ehefrau Selma Siegel, geborene Zörgiebel. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Walther Siegel in Zwickau haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Walther Siegel eine Ausbildung zum Maler und war als solcher in Dresden tätig. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Walther Siegel im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Walther Siegel rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 8. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Walther Siegel ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1915 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Dinant in Belgien beteiligt, bei Burtoncourt, Livry, Annelles, Rethel, Sompuis, den Kämpfen an der Aisne sowie der Herbstschlacht in der Champagne. Am 6. Oktober 1915 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der Gemeinde Sainte-Marie-à-Py durch ein Artilleriegeschoss am Kopf tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Walther Siegel wurde 22 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Anemon Siegel und Selma Siegel, geborene Zörgiebel. Die sterblichen Überreste von Walther Siegel wurden in einem Massengrab am Bahndamm Sainte-Marie-à-Py beigesetzt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Kurt Walther Siegel in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.