Willy Winkler (1892–1918)

Willy Hugo Winkler, Willy genannt, wurde am 18. Dezember 1892 in der sächsischen Ortschaft Meerane geboren. Der Ort liegt am Nordwestrand des Erzgebirgischen Beckens rund 36 Kilometer westlich von Chemnitz. Willy Winkler war der Sohn des Schriftsetzers Otto Winkler und von dessen Ehefrau Selma Winkler, geborene Sonntag. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Willy Winkler in Meerane haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Willy Winkler eine Ausbildung zum Posamentier und war als solcher in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung an der Adresse Borsbergstraße 29 genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Willy Winkler im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Willy Winkler rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 9. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Willy Winkler ab November 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Berry-au-Bac in Frankreich beteiligt, bei Loivre, in der Champagne, bei Le Godat, Cerny, den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun, den Kämpfen an der Avre und der Somme, der Schlacht an der Römerstraße, den Stellungskämpfen auf der Maashöhe und bei Saint-Mihiel. Am 27. Oktober 1918 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit im Wavrille-Wald durch ein Artilleriegeschoss am Kopf und der Brust getroffen und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Willy Winkler wurde 25 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Otto Winkler und Selma Winkler, geborene Sonntag. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Willy Winklers sterbliche Überreste bestattet worden sind.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Willy Hugo Winkler in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 29196: Winkler Willy (Meerane, Glauchau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5160736 (aufgerufen am 15. April 2022).