Michael Wöhr (1886–1918)
Michael Wöhr wurde am 3. August 1886 in der oberschwäbischen Ortschaft Markt Rettenbach geboren. Der Ort liegt rund 16 Kilometer südwestlich von Mindelheim. Michael Wöhr war der Sohn des Landwirts Max Wöhr und von dessen Ehefrau Elisabeth Wöhr, geborene Gaiser. Die Familie war römisch-katholischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Michael Wöhr in Markt Rettenbach haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Michael Wöhr eine Ausbildung zum Maler und war als solcher in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung an der Adresse Trompeterstraße 3 genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Michael Wöhr im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Michael Wöhr rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 10. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Michael Wöhr ab Mai 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie vor der Festung Verdun beteiligt, den Gefechten an der Avre und an der Somme, der Schlacht an der Maas sowie den Kämpfen zwischen Maas und Mosel. Für seinen Einsatz wurde Michael Wöhr mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 28. Oktober 1918 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit am Wavrille-Wald bei Verdun durch Gewehrgeschosse an Kopf, Brust und beiden Beinen tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Michael Wöhr wurde 32 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Max Wöhr und Elisabeth Wöhr, geborene Gaiser. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Michael Wöhrs sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Michael Wöhr in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 29196: Wöhr Michael (Markt-Rettenbach, Schwaben). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5160727 (aufgerufen am 15. April 2022).