Schatz, Janina, geb. Spies (1882–1963)

Janina Spies wurde am 9. Juli 1882 in Elbing (dem heutigen Elbląg in Polen) geboren. Die im 13. Jahrhundert mit Stadtrechten versehene Stadt liegt am Südwestrand der Elbinger Höhe etwa 60 Kilometer südöstlich von Danzig (Gdańsk) und nahe der Mündung der Flüsse Elbing (Elbląg) und Nogat in das Frische Haff (Zalew Wiślany). Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt im Rahmen der industriellen Revolution und der Anbindung an Schifffahrtsfahrtwege und Eisenbahnlinien einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Janina Spies war die Tochter des Musikers Markus Spies und der Johanna Spies, geborene Langen. Ihre Eltern hatten fünf Jahre vor ihrer Geburt am 11. Dezember 1877 geheiratet. Kurz darauf hatten ihre Eltern Posen (dem heutigen Poznań in Polen) verlassen und sich in Elbing niedergelassen. Zum Zeitpunkt der Geburt von Janina wohnte die Familie in einer Wohnung in der Wilhelmstraße 33. Janina hatte drei Geschwister: Ihre älteren Schwestern Thekla und Hilde waren 1878 und 1880 zur Welt gekommen; ihre jüngere Schwester Anna wurde 1884 geboren. Über die Kindheit und Jugend von Janina Spies und ihren Geschwistern in Elbing haben sich kaum Informationen erhalten. Janina und ihre Geschwister besuchten eine der städtischen Volksschulen. Nach ihrem Schulabschluss absolvierte sie eine Ausbildung zur Schreibkraft und war als solche in Elbing tätig.

Am 13. Oktober 1910 ehelichte die 28-jährige Janina Spies ihren Verlobten Günther Schatz. Der Sohn von Philipp Schatz und dessen Frau Emilie Schatz, geborene Friedrich, stammte ursprünglich aus Danzig (dem heutigen Gdańsk in Polen) und war von Beruf Barbier. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Elbing, wo Günther einen Friseursalon unterhielt. In den folgenden Jahren bekamen die Eheleute drei Kinder: 1911 wurde ihre Tochter Ursula geboren; in den Jahren 1912 und 1917 folgten ihre Tochter Eva und ihr Sohn Sebastian. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zogen die Schatz‘ mit ihren Kindern nach Berlin, wo sie sich eine Wohnung in Reinickendorf nahmen. Janina Schatz starb am 16. Dezember 1963 – im Alter von 81 Jahren – in Berlin an einem Gehirnschlag.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Korrespondenz mit Familienangehörigen; Baumgart, Winfried (Hg.), Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Gegenwart, 7 Bde., Darmstadt 1982ff; Grotefend, Hermann, Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, 12. Aufl., Hannover 1982; Allgemeine Deutsche Biographie, hg. v. d. Historischen Kommission b. d. Bayer. Akademie d. Wissenschaften, 55 Bde. u. 1 Registerbd., 1875-1912, Nachdr. 1967-71; Die Nachlässe in den Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland, bearb. v. L. Denecke, 2. Aufl. völlig neu bearb. v. T. Brandis, 1981; Deutsches Biographisches Jahrbuch, hg. v. Verband der deutschen Akademien, 7 Bde., 1925-32, Register zu I-V, X u. XI, 1986; Das Kaiserreich, Portrait einer Epoche in Biographien, hg. v. M. Fröhlich, 2001.