Hans Hänsel (1893–1918)

Hans Reinhold Hänsel, Hans genannt, wurde am 13. Juni 1893 in Leipzig in Sachsen geboren. Er war der Sohn des Maschinenmeisters Paul Hänsel und von dessen Ehefrau Selma Hänsel, geborene Seidler. Hans wuchs im Kreis von mindestens zwei Geschwistern auf. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Hans Hänsel und seinen Geschwistern in Leipzig haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Hans Hänsel eine kaufmännische Ausbildung und war als Handlungsgehilfe in Dresden tätig, wo er für die Firma „Hartwig und Vogel“ arbeitete. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Hans Hänsel im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Hans Hänsel rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Vizefeldwebel der 12. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Hans Hänsel ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Lenharrée, Neuville, Merlet, Ailles, Le Godat, La Ville, Loivre, Somme-Py, den Stellungskämpfen an der Aisne und vor der Festung Verdun, den Kämpfen um Fort Vaux und an der Avre beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Hans Hänsel mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse, der Friedrich-August-Medaille und dem St. Heinrichs-Ordens ausgezeichnet. Am 26. Mai 1918 wurde Hans Hänsel bei Gefechten nahe Moreuil an der Avre durch ein Artilleriegeschoss (Steckschuss an der linken Schulter und der rechten Brust) schwer verwundet. Er wurde im Hauptverbandplatz behandelt, verstarb dort aber noch am 26. Mai 1918 an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Hans Hänsel wurde 24 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Paul Hänsel und Selma Hänsel, geborene Seidler. Am 27. Mai 1918 wurden die sterblichen Überreste von Hans Hänsel auf dem Kommunalfriedhof zwei Kilometer südöstlich von Moreuil im Massengrab 24 bestattet.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Hans Reinhold Hänsel in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 25225: Hänsel Hans (Leipzig). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6092648 (aufgerufen am 15. April 2022).