Franz Scholz (1884–1915)
Franz Gustav Scholz, Franz genannt, wurde am 20. Oktober 1884 in der damals noch eigenständigen Ortschaft Freibergsdorf in Sachsen geboren. Der Ort liegt im Tal des Goldbaches unmittelbar südwestlich des Stadtzentrums von Freiberg. Freibergsdorf wurde 1907 als Ortsteil in das Stadtgebiet von Freiberg eingemeindet. Franz Scholz war der Sohn von Anna Scholz. Der Name und die Lebensdaten seines Vaters gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Franz hatte einen Stiefvater namens Wilhelm Schmotschke. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Franz Scholz in Freibergsdorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Franz Scholz eine Ausbildung zum Maschinenschlosser und war als solcher in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung an der Adresse Lübecker Straße 9 in Dresden genommen hatte. Zwischen 1906 und 1908 absolvierte Franz Scholz seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Franz Scholz im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Franz Scholz mobilisiert. Er wurde als Unteroffizier der 10. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Franz Scholz ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1915 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Gefechten bei Hurtebise in Frankreich, bei La Neuville, Sapigneul, an der Loivre und bei Somme-Py beteiligt. Am 10. Oktober 1915 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der französischen Gemeinde Somme-Py durch ein Artilleriegeschoss, das ihn an der Brust traf, tödlich verwundet. Franz Scholz wurde 30 Jahre alt und hinterließ seine Mutter Anna Scholz. Am 12. Oktober 1915 wurden die sterblichen Überreste von Franz Scholz drei bis vier Kilometer südlich von Somme-Py, 500 Meter östlich der Straße Somme-Py und Souain, beigesetzt.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Franz Gustav Scholz in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 10440: Scholz Franz (Freiberg, Freibergsdorf). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3420260 (aufgerufen am 15. April 2022).